Mönchspfeffer
Der Mönchspfeffer (botanischer Name: Vitex agnus-castus) ist eine Pflanzenart, die zur Gattung
der Lippenblütler gehört. In der Umfangssprache wird der
Mönchspfeffer häufig auch als Keuschbaum oder Keuschlamm
bezeichnet, weil er angeblich für eine Abschwächung des
Geschlechtstriebes verantwortlich ist.
Die Merkmale des Mönchspfeffer
Der Mönchspfeffer ist eine Strauchpflanze, die eine Höhe
von bis zu vier Metern erreichen kann. Sie hat hellbraune
Zweige und ihre Blätter stehen kreuzweise gegeneinander.
Die Blätter sind zudem handförmig geartet und können dabei
je nach Größe fünf- oder siebenzählig sein.
Die kleinen Blüten des Mönchspfeffer sind optisch dem
Hanf sehr ähnlich und können eine violette, blaue, weiße
oder rosa Farbe aufweisen. Die Blüten stehen dabei sehr
dicht aneinander, sie blühen üblicher Weise in den Monaten
Juli und August. Die Frucht des Mönchspfeffer ist eine
viersamige Scheinbeere, die braunschwarz aussehen und dem
Pfeffer sehr ähnlich sind. Sie können für medizinische
Zwecke verwendet und weiter verarbeitet werden.
Der Mönchspfeffer liebt eher feuchte Standorte und ist
deshalb häufig in der Nähe von Flussufern zu finden.
Außerdem liebt es der Mönchspfeffer warm, weshalb er
häufig nur in den Ländern rund um das Mittelmeer zu finden
ist.
Die heutige Verwendung vom Mönchspfeffer
Heute wird Mönchspfeffer zwar nicht mehr als
Keuschheitsmittel eingesetzt, als Heilpflanze hat er aber
nach wie vor Bedeutung in der modernen Naturheilkunde. So
wird der Mönchspfeffer unter anderem zur Behandlung des
prämenstruellen Syndroms verwendet, aber auch für die
Förderung des Hormonzykluses sowie bei Beschwerden während
der Wechseljahre konnte positive Ergebnisse bei der
Behandlung mit Mönchspfeffer nachgewiesen werden.
Da Mönchspfeffer nachweislich die Bildung des
Gelbkörperhormons fördert ist es auch möglich, mit
entsprechenden Arzneimitteln Unfruchtbarkeit zu behandeln.
Dies ist aber nur dann möglich, wenn die Unfruchtbarkeit
auf eine Gelbkörperschwäche oder aber einen erhöhten
Gelbkörperspiegel aufgetreten ist.
Die dem Mönchspfeffer im Mittelalter nachgesagte Lust
hemmende Wirkung konnte in modernen Studien allerdings
nicht nachgewiesen werden. Forscher entdeckten hingegen,
dass geringen Mengen Mönchspfeffer sogar die Lust
beflügeln können.
Für die Anwendung wird heute vielfach kein frischer
Mönchspfeffer mehr verwendet, sondern es kommt industriell
hergestellter Extrakt zum Einsatz, der dann eingenommen
werden kann. Mönchspfeffer kann in den Apotheken sowohl in
Form von Kapseln wie auch Tabletten und Tropfen rezeptfrei
erworben werden. Auch Tees sind im Angebot, wobei sie
weniger zu empfehlen sind, denn manche Wirkstoffe sind in
Wasser nur schwer löslich.
Wirkungen und Nebenwirkungen vom Mönchspfeffer
Mönchspfeffer kann bei verschiedenen Symptomen, so zum
Beispiel bei Menstruationsbeschwerden oder aber bei
Beschwerden während der Wechseljahre eingenommen werden.
Vor allem Frauen können hiermit einige Beschwerden
lindern, wobei von einer Selbstmedikation abgeraten werden
sollte.
In verschiedenen Fällen kann Mönchspfeffer nämlich
ungewünschte Nebenwirkungen verursachen, weshalb die
Einnahme bei jungen Frauen, Schwangeren und stillenden
Frauen nicht empfohlen wird. Auch bei Krankheiten, deren
Ursache auf Geschlechtshormone zurückgeführt werden
können, ist Mönchspfeffer unbedingt zu meiden.
Die Geschichte des Mönchspfeffer
Der Mönchspfeffer wurde als Pflanze bereits im Mittelalter
verwendet. Zu dieser Zeit fand man den Mönchspfeffer
vornehmlich in Klostergärten, wo er neben Heilkräutern und
Heilpflanzen genutzt wurde.
Zum damaligen Zeitpunkt wurde der Mönchspfeffer vor
allem als Aphrodisiaka genutzt. Alte Schriften, die
vermutlich aus der Zeit der alten Griechen stammten,
bewarben den Mönchspfeffer als Keuschheitsmittel, welches
sogar den "Drang zum Beischlaf" mildern sollte. In der
griechischen Sagenwelt galt Mönchspfeffer sogar als Symbol
der keuschen Ehe, im Mittelalter schließlich Den Mönchen
kam der Mönchspfeffer also sehr gelegen. Schließlich
schätzten die Mönche nicht nur den Geschmack des
Mönchspfeffer, sondern konnten auch die gewünschten
Nebenwirkungen nutzen.
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